Welche Sprachen zuerst lernen?
Ganz klar, für die meisten von uns heißt die vorgegebene Sprachreihenfolge erst Englisch, dann Französisch oder Latein. Dabei können gerade auch andere Kombinationen sinnvoller sein. Viele halten Französisch für die schwerere Sprache.
Fakt ist: Als romanische Sprache ist die Aussprache nicht besonders eng mit dem Deutschen verwandt. Auch die Grammatik ist nicht ohne. Ausnahmen sind die Regel und Fortgeschrittene Fluchen über Zeitenfolgen, für die es hierzulande keine genaue Entsprechung gibt. Deshalb macht es durchaus Sinn, mit Französisch als erste Fremdsprache zu starten. Denn jedes Schuljahr extra macht sich hier doppelt bezahlt. Auch wenn es Englischlehrer/innen nicht gern hören, ihre Sprache ist im Vergleich deutlich einfacher zu lernen. Wenn die grammatischen Grundzüge erst einmal im Schädel sind, können fehlende Englischvokabeln schnell nachgeholt werden. Aber einige Jahre weniger Französisch sind schwerer zu kompensieren.
Nicht nur Englisch & Französisch ...
Wenn Deine Schule Spanisch anbietet, solltest u zumindest mal eine Probestunde besuchen. Denn durch die weite Verbreitung weltweit sind Spanischkenntnisse im Handel und der Industrie sehr gefragt. Auch fürs Reisen durch Südamerika ist Spanisch absolut überlebenswichtig. Für alle romanischen Sprachen gilt: Sitzt eine perfekt, fällt die nächste Sprache deutlich leichter. Denn zahlreiche Vokabeln teilen sich Wortstämme und auch in der Grammatik liegen Französisch, Spanisch und Italienisch nicht weit auseinander.
Immer wieder eine „Gewissensfrage“ ist der Umgang mit Latein. Lernen oder nicht lernen? Und falls ja, warum ausgerechnet eine „tote“ Sprache ohne alltägliche Anwendbarkeit? Dabei sind die Vorurteile nur teils berechtigt. Denn durch die komplexe Grammatik schafft Latein eine perfekte Grundlage zum Erlernen weiterer Sprachen und verbessert auch sofort die muttersprachliche Grammatik. Der Vokabelschatz bildet den Wortstamm zahlreicher anderer romanischer Sprachen. Auch viele Fremdwörter im Deutschen sind lateinischen Ursprungs. Wenn Du schon ziemlich sicher bist, später Naturwissenschaften wie Biologie und Chemie studieren zu wollen oder du Mediziner/in werden willst, ist Latein ein Muss. Doch auch spätere Geschichtsstudenten, angehende Sprachwissenschaftler/innen und natürlich Theologen profitieren vom profunden Lateinwissen. Oft rächt sich ein fehlendes Latinum auch Jahrzehnte später. Einige Universitäten verlangen von Studenten die ihre Doktorarbeit schreiben zusätzlich lateinische Sprachkenntnisse. So kann der Weg zu den begehrten zwei Buchstaben vorm Namen noch steiniger werden.
Ganz neue Schriftwelten entdecken ...
Wenn Du ein fotografisches Gedächtnis besitzt, solltest Du Dich nach exotischen Sprachen umsehen. In einigen Schulen wird Chinesisch, Japanisch oder Russisch als Sprachunterricht angeboten. Dabei gilt es neben der eigentlichen Sprache auch neue unbekannte Schriftzeichen zu lernen. Eine echte Herausforderung für alle, aber nichts für Leute, die ungern zeichnen oder sich schlecht neue Zeichen merken können.
Linktipps:
Infos zur chinesischen Schrift
Infos zu japanischen Zeichen
Infos zur russischen Sprache